Experteninterviews durchführen und als Video aufzeichnen

Wie Sie ein Interview mit Experten führen und die richtigen Fragen formulieren

Um Fachwissen und Lerninhalte bereitzustellen, bieten sich Interviews mit Experten an. Wenn Sie diese als Video aufzeichnen, können Sie das Wissen der Experten dauerhaft und flexibel abrufbar halten. Doch was sollten Sie beachten, wenn Sie ein Interview durchführen? Gibt es technische Aspekte zur Videoaufzeichnung oder Interviewtechniken, um die richtigen Fragen zu formulieren? Wir haben für Sie Wissenswertes zum Thema Experteninterviews durchführen und aufzeichnen aufgeschrieben.

Die richtigen Fragen und die passende Interviewtechnik finden

Um Wissen effizient zu vermitteln, müssen Inhalte leicht verständlich und gut aufbereitet präsentiert werden. Sind Sie z. B. Ausbilder und Trainer eines Unternehmens, dann möchten Sie die Mitarbeiter am Arbeitsplatz erfolgreich machen. Die Fachexperten haben eine andere Rolle: Sie sollen umfassendes Expertenwissen zu einem bestimmten Thema besitzen. Ihr Wissen und Know-how kann einem Unternehmen helfen, bestmöglich zu arbeiten.

Hier stellt sich eine wichtige Frage. Wie bekommen Sie von den Fachexperten genau die richtige Menge an Informationen für Ihre Inhalte? Versetzen Sie sich einmal in die Situation der Experten. Fachexperten haben normalerweise eine andere Perspektive im Hinblick auf unternehmerische Anforderungen und sehen ihre eigene Rolle oft in einem anderen Licht. Denken Sie bei der Zusammenarbeit mit Ihren Fachexperten immer an diesen Unterschied. Unsere 6 Tipps können Ihnen helfen, eine gute Beziehung zu Ihrem Experten aufzubauen, die richtigen Fragen zu formulieren und Ihre Interviewtechnik zu perfektionieren:

1.     Hören Sie aktiv zu

Aktives Zuhören kann man lernen. Die Kunst des Zuhörens wird Ihnen in allen Lebensbereichen helfen, auch bei der Zusammenarbeit mit Fachexperten. Beim ersten Treffen erscheinen Fachexperten vielleicht schwierig, aber das liegt oft daran, dass die Experten sich so für ihr Thema engagieren.

Eisbrecher sind gut, um eine gemeinsame Basis zu finden. Erzählen Sie von Ihren Erfolgen und schwierigen Projekten. Überlegen Sie sich vorab, was Sie kommunizieren möchten und aus welchem Grund.

Beim aktiven Zuhören sollten Sie auf die Botschaft achten, aber auch verbal und nonverbal signalisieren, dass Sie Ihrem Experten volle Aufmerksamkeit schenken. Achten Sie darauf, was zwischen den Zeilen ausgedrückt wird. Emotionale Sensibilität hilft Ihnen, die Perspektive Ihres Fachexperten besser zu verstehen.

2.     Bauen Sie Kommunikationsbarrieren ab

Kommunikationsbarrieren verhindern eine offene und gewinnbringende Kommunikation. Finden Sie einen Kommunikationsstil, der für beide Seiten gut funktioniert. Wenn Sie wissen, wie Ihr Fachexperte sich fühlt (verärgert, begeistert, frustriert, zufrieden mit der Projektarbeit), ist das ein enormer Kommunikationsvorteil. Hören Sie nicht nur auf die verbale Botschaft, sondern entwickeln Sie ein Gespür für die unausgesprochenen Botschaften und Emotionen. Fachexperten lieben ihr Thema. Geben Sie den Experten das Gefühl von Anerkennung und Respekt.

3.     Nehmen Sie Ihrem Interviewpartner die Nervosität

Auch wenn ein Experte Fachwissen auf einem Gebiet mitbringt, heißt das nicht, dass er auch sicher und entspannt in ein Interview geht. Sie als Interviewer müssen nicht nur die richtigen Fragen stellen, sondern auch für eine angenehme Interviewsituation sorgen. Ist der Experte vor der Kamera nervös und aufgeregt, dann hat das andere Konsequenzen als in einem schriftlichen Interview. Versprecher, Aussetzer oder unfertige Sätze müssen nachbearbeitet werden und das ist im Video nur bis zu einem bestimmten Maß möglich.

Um den Experten an die Interviewsituation zu gewöhnen, sollten Sie nicht gleich mit den schwierigen Fragen einsteigen, sondern sich langsam ans Thema tasten und können sogar etwas Smalltalk machen. Inhalte, die irrelevant sind, können Sie später rausschneiden.

4.     Vermeiden Sie vorschnelle Annahmen

Instinktiv werden Sie vielleicht annehmen, dass die Fachexperten Ihre Perspektive teilen und beide Seiten gleich denken und handeln. Die Annahme eines “falschen Konsens”, also die Überzeugung, dass unsere Gesprächspartner mit unseren Auffassungen übereinstimmen, kann jedoch zu Konflikten führen. Um das zu vermeiden, sollten Sie vorschnelle Annahmen zur Überzeugung Ihrer Experten vermeiden. Bereiten Sie sich mit Fragen auf mögliche Differenzen vor, z. B. „Ich habe das so verstanden, dass Sie sagen…“ oder „Wie kann ich das verstehen? Aus welchem Grund ist das wichtig?“. Solche Nachfragen bringen Sie näher zum Ziel.

5.     Lassen Sie verschiedene Meinungen zu

Konflikte können Chancen sein! Abweichende Meinungen müssen nicht das Ende der Zusammenarbeit bedeuten. Lernen Sie Strategien zur kreativen Konfliktlösung. Reden Sie über die Fakten und wie Sie diese einschätzen. Versuchen Sie zu verstehen, warum Ihr Experte bestimmte Inhalte, Bilder oder Prozesse ablehnt. Präsentieren Sie sich als Partner und nicht als Power-Manager. Geben Sie eigene Fehler zu, entschuldigen Sie sich ohne Umschweife und bewerten Sie nicht vorschnell die Aktionen des anderen. Sie sollten auch bereit sein, Ihre Meinung zu ändern.

6.     Formulieren Sie Erwartungen

Es ist immer gut, bestimmte Grundregeln der Zusammenarbeit zu haben. Erwartungen zu formulieren, hilft allen Beteiligten bei der Orientierung. Der Experte muss nicht unbedingt ihr Projekt in- und auswendig kennen. Etablieren Sie klare Richtlinien für die Kommunikation und Zusammenarbeit.

  • Organisieren Sie die Zusammenarbeit, um die Anzahl der notwendigen Meetings und Interviewtermine zu minimieren. Nutzen Sie auch unsere Tipps und Tools für eine gute Zusammenarbeit im Team.
  • Alle müssen die Deadlines kennen. Der Experte sollte mit an Bord sein und dem Zeitplan zustimmen.
  • Machen Sie Notizen zu vorbereitenden Meetings in einem allen zugänglichen Dokument, um Missverständnisse zu vermeiden. Bei Videogesprächen eignet sich Snagit, um einfach und schnell ein Screenrecording statt eines schriftlichen Protokolls anzufertigen.

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Interview durchführen und Video aufnehmen

Nachdem Sie sich mit der Gesprächsführung beschäftigt haben, geht es an die eigentliche Vorbereitung der Aufnahme Ihres Experteninterviews. Auch hierfür haben wir für Sie Wissenswertes zusammengestellt.

Die Vorbereitung: Interviewbild einrichten

Sorgen Sie vor Beginn des Interviews dafür, dass die Aufnahmesituation eingerichtet ist, und bitten Sie erst Ihren Experten hinzu, wenn alles sitzt. Denn einen passenden Hintergrund zu finden, den Bildausschnitt festzulegen, das Licht einzurichten und den Ton zu checken kann schon eine Weile dauern. Nutzen Sie für die Einrichtung der Sitzposition eine Person aus Ihrem Team, die in etwa so groß wie der Experte ist. Dann müssen Sie Kamera und Licht nur noch leicht anpassen, wenn Sie mit dem Interview starten. Bei der klassischen Interviewposition ist der Interviewte an der Schnittstelle von zwei Dritteln platziert und blickt in die offene Bildhälfte.

Welche Interviewtechnik soll verwendet werden?

Sollen Sie und Ihre Fragen im Video auftauchen? Oder nur die Antworten des Experten? Je nach Form des Interviews werden Sie im Bild sein und die Aufnahmesituation eine andere. Ist der Interviewer Teil der Aufzeichnung, dann lohnt sich ein Probedurchlauf, denn auch das Fragenstellen muss geübt sein! Eine entspannte und gleichzeitig seriöse Körperhaltung des Interviewers gepaart mit sehr reduzierten Bewegungen sind wichtig.

Entscheiden Sie sich dafür, nur den Experten im Video zu zeigen und z. B. die Fragen im unteren Drittel einzublenden, dann sitzen Sie als Interviewer nah an der Kamera, um die Blickrichtung des Experten in Richtung Kamera zu lenken. Achten Sie dann darauf, den Experten nicht zu unterbrechen, z. B. durch zustimmende Geräusche, denn das muss nachher herausgeschnitten werden. Nutzen Sie stattdessen kleine Gesten wie Kopfnicken oder Lächeln, um dem Experten zu signalisieren, dass Sie gern zuhören.

Dezentes Make-up auch für Männer

Auch wenn Sie oder Ihr Interviewpartner Männer sind, ist einfaches Make-up hilfreich. Meist reicht schon etwas Puder, um eine glänzende Stirn zu verbergen, oder ein Concealer, um zu starke Augenringe abzudecken. Ihr Interviewpartner wird es Ihnen danken.

Das richtige Mikrofon auswählen und den Ton einstellen

Verwenden Sie das integrierte Mikrofon der Kamera nur für die spätere Ton-Synchronisation. Für die eigentliche Tonaufnahme benötigen Sie ein externes Mikrofon, z. B. ein Lavalier-Mikrofon, das Sie an der Kleidung befestigen können. Integrierte Mikrofone liefern häufig keine gute Qualität und nichts stört beim Anschauen eines Videos mehr als ein schlechter Ton. Beachten Sie deshalb auch unsere 10 Tipps für eine gute Tonaufnahme und vermeiden Sie z. B. störende Außengeräusche. Wenn Sie die Möglichkeit dazu haben, können Sie auch ein Noise Gate einrichten. Nutzen Sie die ersten Minuten des Interviews (den Smalltalk), um den Ton zu prüfen und einzustellen.

Das Licht einrichten

Neben Kameraposition und Ton ist die Beleuchtung entscheidend für die Videoqualität. Nutzen Sie für eine gute Ausleuchtung wenn möglich mehrere Lichtquellen. Das vermeidet ungewollte Schattenbildung. Bei der Aufnahme von Sprechern ist eine gute Beleuchtung im Idealfall circa 30 cm über der Augenhöhe montiert, um das Gesicht gut auszuleuchten. Ein ideales Set-up bietet die so genannte 3-Punkt-Beleuchtung, aber auch Alternativen wie Fensterlicht und LED-Flächenleuchten können zum Einsatz kommen.

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